Wo ist dein Panzer, wenn du im Internet schwimmst?

Eine Meeresschildkröte im Meer zwischen Apps und Ordnern schwimmend und beobachtend von Hackern
Erstellt mit Bildgenerator von canva.com

Wusstest du, dass der 23. Mai als der Welt-Schildkröten-Tag gilt? Schildkröten sind nicht nur schöne und schützenswerte Tiere, sondern wir können von ihnen auch Einiges lernen.

Sie leben lange, bewegen sich bedacht und langsam, gehen achtsam und chillig durch die Welt und sind dank ihres Panzers geschützt unterwegs. Wir schützen uns auch im Alltag fast automatisch vor Gefahren: Mit Regenschirmen gegen den Regen, mit Sonnenbrillen und Sonnencremes gegen die Sonne, mit einem Helm gegen einen Sturz vom Rad, mit einer Warnweste gegen schlechte Sichtbarkeit usw. Aber schützen wir uns genau so automatisch auch im digitalen Alltag? Wie stark ist also dein Panzer für die Online-Gefahren? Online sind wir vielleicht ein bisschen lässiger, weil die Gefahren nicht immer direkt sichtbar sind und wir immer denken, dass wir da anonymer unterwegs sind, was mittlerweile nicht so ganz stimmt. Die ganzen Apps und Dienstleistungen verlocken uns ständig und versprechen unser Leben einfacher oder schöner zu machen. Wir machen auch fleißig mit, weil wir ja mit der Zeit gehen möchten und uns ständig weiter optimieren (lassen) möchten. Bei dieser Überflutung an Angeboten müssen wir lernen zu schwimmen und die positiven und vorteilhaften Strömungen des Internets zu nutzen, um uns selbstbestimmt und sicher im digitalen Ozean zu bewegen. Dazu gehört auch, der Schutz der eigenen Privatsphäre. 

Sei auch Du im Netz ein Ninja-Turtle! Hier ein paar Tipps, wie du dich geschützter online im Netz bewegen kannst:

  1. Sicheres Passwort bzw. einen Passsatz benutzen: Länge mittlerweile mind. 10 Zeichen (sogar 12-15 von BSI empfohlen), Groß- und Kleinbuchstaben, Ziffern sowie Sonderzeichen und ohne personenbezogene Daten. Für jeden Dienstleister/App ein anderes Passwort verwenden, um Hackern den Zugang nicht zu vereinfachen, z.B.: W1rkl1ch1stGut21.YouTube, W1rkl1ch1stGut21.InstA, W1rkl1ch1stGut21.ChatGPT
  2. Firefox als Browser mit seinen Add-Ons für mehr Privatsphäre benutzen: Werbeblocker, Canvas, Privacy Badger, Ghostery oder uBlock Origin, LightBeam
  3. Privatsphäre/Datenschutz-Einstellungen in den Browsern anpassen: gegen Cookies, Tracking und Profilierung
  4. Browserverlauf löschen, Cookies ablehnen und Einwilligungen lesen
  5. Andere nonprofit-orientierte Suchmaschinen benutzen: datenschutzkonforme DuckDuckGo oder umweltausgerichtete OceanHero bzw. Ecosia statt Google
  6. Datenschutzkonforme Anbieter suchen: Email von Posteo statt Gmail, Signal oder Threema statt Whatsapp
  7. Unbenutzte Apps löschen: App- Leichen bzw. eher App-Zombies (weiterhin hungrig nach Daten)
  8. Sicherheitseinstellungen/Datenschutz deiner Geräte überprüfen: hinterfrage immer, ob die Apps Zugriff auf deine Fotos, Kalender, Mikrofon, Ort oder Kontakte wirklich für ihre Funktionalität brauchen
  9. Accounts prüfen: Einstellungen auf privat setzen, damit dich keine Fremden anschreiben können
  10. Gefahren im Internet erkennen und handeln: (unterschwellige) In-App-Käufe, Abo-Abzocken, Identitätsbetrüge, Hate Speech, Fake News, Cybermobbing und Cybergrooming kennen
  11. Informationelle Selbstbestimmung: Nach EU DS-GVO kann ich selber über meine persönlichen Daten entscheiden (Recht auf Auskunft, Recht auf Löschung, …) – diese Rechte sollte man auch nutzen
  12. Medienkompentenz als Schutz: Daten zu klauen oder zu verwenden heißt nicht mehr Technikdebatte, sondern Gesellschafsdebatte
  13. Datenminimierung: Du musst nicht auf alles verzichten, aber überlegen, mit wem du was teilst: „Think before you post!“
  14. Last but not least- Der wichtigste Tipp: auch in dem digitalen Ozean, Bei Problemen Person deines Vertrauens ansprechen (Eltern, Freunde, Lehrkräfte,…) oder online Beratung nutzen (Juuuport, Frag-Zebra, Nummergegenkummer)

 

Mehr Info zum Schutz im Internet findest du zum Beispiel bei klick-safe.de. Da findest du weitere Tipps für das Digitale (Über)Leben.

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