Australien plant gesetzliche Altersbeschränkungen für Social Media

pixabay / 13smok / beasternchen / Bearbeitung LfDI RLP

 

In Australien hat die Regierungskoalition nach monatelanger Beratung nun einen Gesetzesentwurf vorgestellt, der den Jugendschutz auf Social Media regeln soll. In der Ausarbeitung hat sich die Regierung letztendlich für die strengste Variante entschieden. 

Das Gesetz, dass ab nächstem Jahr gelten soll, setzt eine feste Altersgrenze für soziale Medien. Erst mit 16 Jahren soll man TikTok, Instagram und Co. nutzen dürfen. Für die Nutzer:innen soll es allerdings keine Strafen bei Verstößen geben. Das Gesetz sieht vor, dass nicht die Eltern oder Kinder verantwortlich für die Durchsetzung des Verbots sind, sondern die Anbieter der Social-Media-Dienste.

Die Regierung und Opposition in Australien unterstützen das Verbot, sodass es noch im November 2024 verabschiedet werden könnte.

Kritik gibt es allerdings von Jugendschutzexperten. Sie bemängeln, dass durch ein Verbot viele Jugendliche Zugang zu deren Hilfsangeboten auf Social Media verlieren. Außerdem könnten die Social-Media-Anbieter dadurch den Anreiz verlieren, ihre Plattformen sicherer und kinderfreundlicher zu gestalten, weil nach dem Verbot auf dem Papier eigentlich gar keine Kinder mehr die Plattform nutzen würden.

In der EU gibt es seit längerem auch eine Debatte über Altersbegrenzungen für Social Media. Hier haben die Anbieter derzeit keine Strafen bei Verstößen zu befürchten. Allerdings arbeiten sie bereits an technischen Verfahren, wie sie Accounts von Minderjährigen erkennen können. Meta entwickelt dafür zum Beispiel eine KI, die das Alter anhand des Nutzungsverhaltens erkennen soll.

Update: Im Australischen Senat würde am 28.11.2024 nun das Gesetz verabschiedet. Damit ist Australien das erste Land mit einer derart hohen Altersgrenze. Das Gesetz droht mit Strafen von 50 Millionen australischen Dollar (umgerechnet 31 Millionen Euro) für Unternehmen, die keine Instanzen zur Alterskontrolle einführen. Das neue Gesetz soll Anfang des nächsten Jahres  in Kraft treten.

Mehr:
golem.de
chip.de
spiegel.de
youngdata.de
Update: spiegel.de