
Smartwatch und Wearables
Smartwatches und Fitness-Tracker sorgen für mehr Bewegung, besseren Schlaf und ein gesünderes Leben – und sehen dabei noch cool aus. Kein Wunder, dass sie bei Jugendlichen immer beliebter werden. Aber hast du dir schon mal Gedanken gemacht, was mit den gesammelten Daten passiert?

Welche Geräte gibt es?
Wearables sind smarte Geräte, die du direkt am Körper trägst – meist am Handgelenk, im Ohr oder als Brille. Sie messen Dinge wie Puls, Schritte oder Schlaf und können auch noch telefonieren, chatten oder Musik abspielen. Mit einigen Geräten kannst du auch deine Einkäufe im Supermarkt zahlen.
Zu den bekanntesten Gadgets zählen Smartwatches, Fitness-Tracker, smarte Kopfhörer („Earwear“) und Brillen („Eyewear“). Auch Smart Clothing oder Funktionen wie Augmented Reality und KI sind im Kommen – aktuell aber noch eher Zukunftsmusik.
Mit Abstand am beliebtesten ist dabei die Smartwatch: laut einer Bitkom-Studie tragen gut ein Drittel der Deutschen zumindest gelegentlich eine smarte Uhr.
Top 5 Wearable-Kategorien
Stylische Uhren, die mehr können, als nur die Zeit zeigen. Sie tracken Schritte, Puls und Schlaf – und zeigen dir auch Nachrichten oder Anrufe an.
Mini-Gadgets, die zeigen, wie aktiv du bist. Sie messen unauffällig deine Schritte, tracken deinen Schlaf oder Stress und motivieren dich zu mehr Bewegung.
Kabellose In-Ears, die nicht nur Musik abspielen, sondern auch Anrufe regeln oder mit Sprachassistenten reden können – manche messen sogar deinen Puls! Auf der Arbeit benutzt man sie als Noise-Cancelling und bei schlechtem Hörvermögen können sie mittlerweile als Hörverstärker dienen.
Brillen mit eingebauter Technik – manche zeigen Infos direkt im Sichtfeld, andere lassen dich Fotos machen oder Musik hören. Noch eher selten, aber mega futuristisch.
Wearables im wahrsten Sinne des Wortes! Jacken, T-Shirts, Sport-BHs oder Hoodies mit eingebauten Sensoren, die z. B. deinen Herzschlag, Temperatur, Körperhaltung oder Muskelaktivität tracken – perfekt für Sport oder Gesundheit und soll auch noch gut aussehen.

Kleiner Begleiter, große Wirkung
Wenn man den Herstellern glaubt, bringen Smartwatches viele Vorteile – vor allem in Sachen Gesundheit und Fitness. Sie motivieren dich zu mehr Bewegung, helfen beim Schlaftracking und können sogar vor Gefahren warnen. Es gibt bereits bekannte Fälle, bei den eine Watch das Leben retten kann: während der Autofahrt warnte die Uhr den ansonsten gesunden Verkaufsleiter aus Nettetal vor einem Herzinfarkt, weil sie einen ungewöhnlich hohen Puls entdeckt hatte. Mittlerweile gibt es sogar smarte Kleidung für Babys, die Atmung und Schlaf überwachen kann – damit Eltern nachts beruhigter schlafen. Wearables sollen also nicht nur den Alltag erleichtern, sondern auch Leben schützen. Wie machen sie das eigentlich?
Datensammlung rund um die Uhr
Die so nützlich erscheinenden Wearables sammeln tatsächlich ununterbrochen Daten. Es sei denn, du legst sie ab oder schaltest sie aus. Smartwatches verfügen über hochsensible Sensoren, die kontinuierlich unsere Herzfrequenz oder den Blutsauerstoff messen. Oft sind die Geräte auch mit GPS ausgestattet, damit sie deinen exakten Standort nachverfolgen können.
Wearables sind so konzipiert, dass die gemessenen Daten über NFC, Bluetooth oder WLAN an dein Smartphone übertragen werden. Auch deine Anmeldedaten, Kontaktdaten deiner Anrufer:innen oder Chatpartner:innen sowie IP-Adressen können in dieser App gespeichert werden. Dort kannst du dir deine Daten schön aufbereitet anzeigen lassen und deine sportlichen und gesundheitlichen Fortschritte überwachen.
Warum ist das ein Problem?
Was viele nicht wissen: Diese Daten bekommen nicht nur du und dein Handy zu Gesicht – auch Hersteller können sie auslesen, speichern und nutzen. Damit verbessern sie ihre Produkte und geben die Infos an Forschungseinrichtungen, die Pharmaindustrie oder Versicherungen weiter. Einige Versicherer gönnen dir sogar einen Zuschuss für den Kauf eines Wearables – verlangen im Gegenzug aber deine Gesundheitsdaten. Eine Lebensversicherung gibt es dann vielleicht nur noch, wenn du auch deine Daten herausrückst.
In Europa gibt es zwar Datenschutzregeln, aber wenn du die AGB ungelesen wegklickst, landen deine Daten oft auf Servern außerhalb der EU – bei Firmen, die du gar nicht kennst. Besonders bei sensiblen Gesundheitsdaten solltest du jedoch genau überlegen, wem du sie gibst. Wearables sind cool und praktisch – aber wie es immer so ist: nicht ohne Haken.