Endlich ein mSpy-Verbot? Warum diese Spionagesoftware so kritisch ist.

 

Was ist überhaupt mSpy?

In den letzten Jahren gab es immer wieder Vorfälle im Zusammenhang mit dem Gebrauch bzw. Missbrauch von mSpy, um Ex-Partner:innen auszuspionieren – was auf ein relativ breites mediales Interesse stieß. Besonders brisant an dieser App ist, dass sie frei im Internet erhältlich und mit wenigen Klicks direkt auf dem Zielhandy installierbar ist.

Nach der Installation erhält man Zugriff auf:

  • Chatnachrichten
  • Kontakte
  • Anruflisten
  • Kalender
  • Bewegungsprofile
  • teils sogar auf Mikrofon und Kamera

Warum ist mSpy so kritisch?

mSpy ist zwar nicht die einzige Plattform dieser Art, aber die bekannteste. Um solche Spy-Apps zu installieren, braucht man lediglich physischen Zugriff auf das Zielgerät sowie dessen Entsperrcode.

Die Überwachung von Ex-Partner:innen ist in Deutschland eindeutig verboten. Offiziell wird mSpy daher als Tool für Eltern vermarktet – was rechtlich zulässig ist. Doch das E-Mail-Marketing und der Kundendienst zeichnen ein anderes Bild: Hier werden gezielt eifersüchtige Partner:innen angesprochen und aktiv unterstützt – selbst bei offensichtlich rechtswidrigen Anfragen.

Zudem versteckt sich mSpy hinter einem harmlos klingenden Icon namens „Update Service“ und operiert somit heimlich, ohne dass die überwachte Person etwas davon mitbekommt.

Was wurde bereits gegen mSpy unternommen?

Bisher ist kaum etwas geschehen, das dem Geschäftsmodell von mSpy ernsthaft gefährlich werden könnte. Zwar gibt es in Deutschland Gesetze, die Hardware verbieten, die unbemerkt Bild- oder Tonaufnahmen macht und diese kabellos überträgt. Diese Regelungen gelten jedoch nicht für Software, die ein Smartphone in ein Abhörgerät verwandelt – genau das tut mSpy.

Mehr dazu:
netzpolitik.org – Spionage-Apps: Politiker:innen fordern Verbot heimlicher Smartphone-Überwachung

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