Ein Pop-up-Fenster in der Facebook-App ist Hinweis auf weitere tiefe Eingriffe des Meta-Konzerns in die Privatsphäre und den Datenschutz seiner Nutzer:innen. Doch was genau hat es mit dem Pop-Up auf sich?
Das Fenster, dass bei vielen Facebook-Nutzer:innen auftauchte, soll die Einwilligung zum sogenannten „Cloud Processing“ einholen. Das bedeutet, dass Facebook auf Bilder zugreifen möchte, die in der Fotogalerie des Handys liegen und so erstmal gar nichts mit Facebook zu tun haben. Diese Bilder werden zwar nicht veröffentlicht, aber in eine Cloud von Meta hochgeladen, in der diese Bilder anschließend von einer KI analysiert und verarbeitet werden. Gleichzeitig stimmt man ebenfalls den Nutzungsbedingungen von MetaAI zu.
Für Nutzer:innen soll diese Funktion erlauben, dass KI-generierte Fotomontagen und Collagen erstellt werden können. Diese sind dann nicht nur auf die in Metadienste hochgeladenen Bilder beschränkt, sondern können auch aus der Fotogalerie des Handys stammen.
Die Erstellung von KI-Collagen ist natürlich nicht der Hauptgrund für die Einführung einer solchen Funktion. Meta verfolgt seinen eigenen Plan: Seine KI und deren Bildgenerierung zu verbessern. Der Konzernchef Mark Zuckerberg ist stark motiviert bei der KI-Entwicklung ganz vorne mitzuspielen, denn er macht sich Vorwürfe, die Social Media-Form des Konkurrenten TikTok verschlafen zu haben. Das Gefährliche dabei: viele Sicherheitsvorkehrungen werden ignoriert, um eventuellen Fortschritt nicht aufzuhalten.
Mit diesem Schritt will Meta vor allem eins: Mehr echte Fotos von Menschen. Die Datenmenge auf Instagram und Facebook ist für das Training nicht mehr ausreichend, um die Ziele, die Mark Zuckerberg gesteckt hat, schnell zu erreichen. Außerdem steigt der Anteil an KI-Inhalten, die für das Training unbrauchbar sind.
Das Pop-Up auf Facebook ist eine Warnung an alle Meta-Nutzer:innen. Denn nun kann es auch alle anderen Angebote des Konzerns treffen, darunter Instagram, Threads oder WhatsApp. Solltest du also Angebote von Meta-Dienste nutzen, überlege zweimal ob du dem Cloud-Processing und somit der Verfütterung deiner privaten Fotos an eine Meta-KI zustimmst.
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