Union und SPD haben ihre Sondierungsgespräche abgeschlossen und ihre Pläne in einem Sondierungspapier veröffentlicht. Doch welche Ambitionen verfolgen sie im Bereich Datenschutz und Digitalisierung?
Datenschutz: Kaum Erwähnung
Wie bereits in früheren Sondierungsgesprächen spielt der Datenschutz nur eine untergeordnete Rolle. In der Vergangenheit wurde er meist erst in den Koalitionsverhandlungen konkreter behandelt. Auch dieses Mal bleibt er im Sondierungspapier weitgehend unerwähnt.
Digitalisierung als Priorität
Anders sieht es bei der Digitalisierung aus. Laut Sondierungspapier soll sie eine zentrale Rolle spielen, um Verwaltung effizienter, transparenter und bürgerfreundlicher zu gestalten. Geplant sind:
- Flächendeckende digitale Behördengänge
- Vernetzung von Datenregistern
- Automatisierung von Verwaltungsprozessen
- Neue Kompetenzordnung zwischen Bund, Ländern und Kommunen
Auswirkungen auf die Arbeitswelt
- Im Bereich der Arbeitswelt sind ebenfalls Neuerungen vorgesehen:
- Einführung des lange diskutierten Beschäftigtendatenschutzes
- Abschaffung von Berichts-, Dokumentations- und Statistikpflichten
- Reduzierung der Zahl der Betriebsbeauftragten
- Sozialpartnerschaftliche Lösung potenzieller Probleme in der Arbeitswelt
Digitaler Zugang für Bürger:innen
Ein zentrales Vorhaben ist die Schaffung eines einheitlichen Bürger:innenkontos. Dieses soll als zentrales Portal dienen, um verschiedene digitale Verwaltungsdienste einfacher zugänglich zu machen. Wo immer möglich, soll die Digitalisierung vorangetrieben werden – beispielsweise durch eine bessere Abstimmung und Zusammenfassung von Sozialleistungen.
Fazit
Die Digitalisierung steht klar im Fokus der neuen Regierungspläne. Zahlreiche Maßnahmen sollen Behördenprozesse effizienter machen und die digitale Verwaltung für Bürger:innen erleichtern. Wie diese Vorhaben umgesetzt werden, bleibt abzuwarten, doch die angestrebten Verbesserungen könnten in vielen Bereichen spürbare Erleichterungen bringen.
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