Nachdem herausgefunden wurde, dass Apples Siri unaufgefordert Sprachaufnahmen gemacht hat und diese weiterverarbeitet wurden, hat sich der Konzern nun außergerichtlich mit den Kläger:innen geeinigt. Insgesamt zahlt Apple 95 Millionen Dollar an Betroffene.
Doch was ist genau vorgefallen?
Siri, der Sprachassistent, der in fast allen Apple-Geräten integriert ist, hatte häufig fälschlicherweise private Gespräche aufgenommen und an den Hersteller geschickt. Darunter waren viele hochsensible Informationen, zum Beispiel zur Gesundheit von Familienmitgliedern oder auch intime Gespräche. Bei Apple wurden diese Daten dann von Tochterfirmen ausgewertet, um die Funktion von Siri zu verbessern. Dabei war besonders problematisch, dass die Daten direkt von Menschen ausgewertet wurden.
Falls ihr euch jetzt fragt: „Aber Siri wird doch per Sprachbefehl aktiviert, wieso kann sie schon davor mithören?“
Das liegt an der Funktionsweise eines Sprachassistenten. Da alle Modelle, egal welchen Herstellers, mit einem Sprachbefehl aktiviert werden, muss das Mikrophon logischerweise permanent an sein. Wird der Sprachbefehl erkannt, wird das Gesprochene aufgezeichnet und an den Hersteller zwecks Erkennung und Beantwortung übertragen. Das geschieht natürlich auch, wenn der Sprachbefehl fälschlicherweise erkannt wurde, was man meist gar nicht mitbekommt. Es gibt bereits einige Beispiele, bei den dein Sprachassistent von Apple bei dem Wort "Serie" und Alexa bei dem Wort "komplexer" anspringt und auf weitere Befehle wartet. Du kannst es gern zu Hause probieren. Das Problem liegt allerdings darin, dass auch in diesem Fall alles nicht nur aufgenommen, sondern auch gespeichert und verschickt wurde.
Dieses Problem ist nicht nur Apple-spezifisch. Sprachassistenten solltest du also, egal von welchem Anbieter, mit Vorsicht genießen. Schau einfach mal nach, was von deinem Sprachassistenten vielleicht bereits aufgenommen wurde und wie du es abstellst:
golem.de
blog.tink.de
zdf.de
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