Datenschutz ist (d)eine Entscheidung
Ob du deine Daten schützen willst, liegt erst mal bei dir. Jedes Mal, wenn du eine App öffnest, ChatGPT fragst oder einen Snap schickst, gibst du Infos über dich preis. Manchmal reicht’s schon, wenn du länger auf ein Bild schaust und zack, bekommst du mehr davon. Warum? Weil andere damit Geld verdienen, dich besser zu kennen als du dich selbst. Je mehr Daten sie über dich sammeln, desto besser können sie dir Sachen verkaufen. Tech-Konzerne möchten ein möglichst lückenloses Profil von dir anlegen. Regierungen können dich in Schubladen stecken. Künftige Arbeitgeber spionieren dein Freizeitverhalten aus. Klingt gruselig? Ist es auch.
Genau da kommt der Datenschutz ins Spiel und unterstützt dich, wenn du willst. Damit so etwas nicht einfach zum Alltag wird.
Gut zu wissen
In jedem Land der Europäischen Union (EU) gibt es eine Aufsichtsbehörde für Datenschutz. Du kannst dich an sie wenden, wenn du glaubst, dass ein Unternehmen oder eine staatliche Stelle deine Daten verwendet, obwohl das gar nicht erlaubt ist.
Für Deutschland findest du die Kontaktdaten hier.

Was sind Daten?
Deine Daten sind alle Informationen, die dich betreffen und die es über dich gibt: Von deiner Schuhgröße über deine Adresse bin hin zu deinen Lieblingsfilmen. Das können dann auch sehr persönliche Daten sein wie zum Beispiel Bankdaten, WhatsApp-Nachrichten oder Zeugnisnoten. Von diesen Daten können dann sogar Rückschlüsse auf deine Person hergestellt werden.
Es handelt sich dann um „personenbezogene Daten“, wenn sie sich eindeutig auf einen lebenden Menschen zurückführen lassen. Verstorbene Menschen zählen tatsächlich nicht dazu, ebenso wenig wie juristische Personen; also zum Beispiel Unternehmen und Firmen.
Datenschutz nervt? Na, hoffentlich!

Keinen Bock auf Cookie-Banner? Du denkst, du hast nichts zu verbergen? Die Freunde sind alle auf WhatsApp und nicht auf Signal? Wir alle kennen das. Aber denk noch einmal nach! Es geht hier um deine Daten.
Die DSGVO verpflichtet Firmen, dir zu sagen, welche Daten sie sammeln und warum. Ohne dieses europäische Datenschutzgesetz würdest du nie erfahren, was Apps mit deinen Infos machen. Es gäbe keine Pflicht zur Transparenz.
Ein Beispiel: Meta hat im April 2025 angekündigt, Daten aus Instagram und Facebook zu nutzen, um seine KI zu trainieren. Ohne die Nutzer:innen vorher um Erlaubnis zu fragen. Im Netz gab es massiven Gegenwind, unter anderem dank der DSGVO. Die Verbraucherzentrale NRW hat dem US-Konzern daraufhin eine Abmahnung geschickt. Manchmal muss Datenschutz nerven, sonst passiert nix. Fakt ist: Europa ist beim Datenschutz ganz vorn. In vielen anderen Ländern würdest du solche Rechte gar nicht erst haben.
Wer möchte eine Pizza?
Was sollte eine App über dich wissen? Oder dein Pizzalieferdienst? Stelle dir vor, du rufst dort an und die kennen bereits deine Adresse, deine Versicherung, deine Krankengeschichte und deinen Kontostand. Klingt nach Science-Fiction? In einem satirischen YouTube-Video ist das bereits Realität und ehrlich gesagt: so weit sind wir davon nicht weg.
China plant seit einigen Jahren ein Soziales Kreditsystem, erste Pilotprojekte laufen bereits. Wer sich sozial angepasst verhält und etwa Blut spendet oder die Regierung in den Sozialen Medien lobt, sammelt Punkte. Wer seine Eltern nicht pflegt oder betrunken Auto fährt, verliert sie. Zur Strafe darf man dann nicht mehr auf eine private Schule gehen oder wird vom Fernverkehr ausgeschlossen. Sprich: Ein Algorithmus entscheidet, wer noch Zug fahren darf und wer keine Pizza mehr bekommt. Das möchtest du nicht? Datenschutz ist unser Schutzschild gegen genau solche Entwicklungen.

Ohne Datenschutz keine Freiheit

Zum Glück leben wir in einer Demokratie. Du darfst denken, sagen und tun (oder nicht tun), was du willst – solange du niemandem schadest. Diese Freiheit ist ein hohes Gut. Und sie beginnt in deinem Kopf. Nur wenn du dich frei fühlst, kannst du auch frei sein. Wenn du das Gefühl hast, dass dir ständig jemand über die Schulter sieht und sich Notizen über dein privates Verhalten macht, funktioniert das nicht.
Datenschutz schützt diese Privatsphäre. Er verhindert, dass aus „nur ein paar Klicks“ ein komplettes Persönlichkeitsprofil wird, mit dem du beeinflusst oder sogar überwacht wirst. Aus unserer eigenen Geschichte wissen wir, dass die Gedanken in Deutschland nicht immer frei waren. Wenn wir uns heute in der Welt umschauen, stellen wir fest: Es gibt Länder, in denen Menschen überwacht werden, weil sie protestieren, ihre Meinung sagen oder einfach nur „anders“ als die Mehrheit sind. In diesen Ländern gibt es keinen Datenschutz. Es ist ein echtes Privileg, dass du sagen darfst „Nein, meine Daten gehen euch nichts an.“
Datenschutz und du
Was bedeutet das für dich? Musst du Insta löschen, WhatsApp kicken, nie wieder KI nutzen? Keine Angst, du musst nicht in eine einsame Hütte im Wald ziehen. Datenschutz und Fortschritt funktionieren prima zusammen. Mit ein paar einfachen Tipps kannst du deine Daten online besser schützen:
Sollte die Taschenlampen-App Zugriff auf dein Mikro haben?
Cookie-Hinweise sind dazu da, dass du auswählen kannst. Und meist kostet dich das nur Sekunden.
Es gibt Messenger, Suchmaschinen und Soziale Medien, die dich nicht (oder weniger) tracken – z. B. Signal, Bluesky oder DuckDuckGo.
Überlege gut, was du Apps mitteilst. Würdest du auch fremden Menschen dein Geburtsdatum und deine Adresse nennen?
Warum sollen alle im Netz deine privaten Gedanken und Momente einsehen können? Es macht einen Unterschied, private Bilder nur mit Familie und Freunden anstelle mit der ganzen Welt zu teilen.
Datenschutz hat immer auch eine technische Komponente. Sicherheitslücken kann man schließen.
Frag deine Freundinnen und Freunde, wie sie es mit dem Datenschutz halten. Datenschutz geht uns alle an!
Der Datenschutz schützt deine Daten und damit dich!
Deine Daten gehören dir. Und deshalb bedeutet der Datenschutz auch immer den Schutz deiner Person. Datenschutz schützt dich vor missbräuchlicher Speicherung und Verarbeitung deiner Daten und schützt dein ureigenes Recht auf informationelle Selbstbestimmung.
So ist Datenschutz auch immer der Schutz deiner Privatsphäre. Damit wird geschützt, dass private Dinge privat bleiben und nicht gespeichert, verarbeitet oder gar veröffentlicht werden.
Damit wird auch verhindert, dass du ein „gläserner Mensch“ wirst, bei dem alles von dir gespeichert und bekannt ist.
Der Datenschutz schützt dein Recht, selbst darüber zu entscheiden, wem und wann du persönliche Daten von dir rausgibst – und welche!
YoungData informiert dich deshalb ausführlich zu verschiedenen Datenschutz-Themen und gibt Antworten auf Fragen, ob, wann und wie deine Daten geschützt werden.