Ist KI "intelligent"?

Was ist "Intelligenz"?

Versuchen wir zunächst in der Abkürzung KI die Begriffe “künstliche” und “Intelligenz” alleine zu betrachten. Künstlich ist eine KI, weil sie als System erst vom Menschen erschaffen werden muss, Computer gebaut, mit Software programmiert und mit dem Internet verbunden werden. Aber wie definieren wir von ”Intelligenz"? Eigentlich ist der Begriff “intelligent” etwas, was wir mit Lebenden, denkenden und selbständig handelnden Wesen verbinden. im Gegensatz dazu müsste man eine KI eher als “komplex” bezeichnen. 

Von der Arbeitsweise ist eine KI eine komplexe Software mit vielen Algorithmen, die permanent Berechnungen durchführen. Diese Algorithmen sind aber immer nur in der Lage, mathematisch eindeutige Ergebnisse zu erzeugen, es gibt nur “ja” oder “nein” bzw. “an” oder “aus”. Weil aus diesen Rechenergebnissen in vielen weiteren Zwischenrechnungen und Schritten aber dann irgendwann ein Ergebnis entsteht, bei dem der Rechenweg nicht mehr zurück “zurückrechenbar” ist, erscheint es einem wie eine “kreative Schöpfung” eines “Lebewesens”. Manchmal bezeichnet man dieses komplexe System aus Berechnungen auch als “künstliches neuronales Netzwerk”.

Manchmal sind bei dem Button für eine KI-Funktion auch drei kleine Sterne, die ein bisschen an “Magie” oder “Zauberei” , wie funken aus dem Zauberstab einer guten Fee, erinnern sollen. Auch wenn wir den Weg, wie die KI ein Ergebnis erzeugt hat nicht nachvollziehen können, handelt es sich trotzdem nicht um "Intelligenz" oder gar etwas “Übernatürliches”.

Video: Was ist künstliche Intelligenz? (SRF)

Videobeschreibung

Dieses Animationsvideo beschreibt in einfacher Sprache die Funktionsweise von KI. Es erklärt einige Fachbegriffe und baut eine generelle Wissensgrundlage auf.

Aktivität: Wie lernt eine KI

Aufgabenbeschreibung:

Projektieren Sie das Bild des Männchens auf dem Stuhl an die Tafel. Die Schüler sollen nun das mit Begriffen rund um die Figur beschreiben, was sie sehen. 

Im Anschluss wir das Muster “Wie sieht eine KI” als Vergleich gezeigt (die Abweichungen sind bewusst überspitzt). Die Schüler sollen nun ihre Vermutung äußern, warum diese KI hier so falsch lag.

Fragen Sie die Schüler, wo ihnen schon einmal “Fehler” in einem Inhalt, den eine KI erstellt hat, aufgefallen sind. Beispiele: Zum Start konnten die Bildgenerierenden KIs oft Hände nicht richtig darstellen, Anzahl der Finger war falsch. 

Lernziel:

KIs arbeiten nach dem Prinzip des Vergleichen mit Dingen, die sie bereits “gelernt” haben, also die sich in ihrer Datenbank befinden. Eine KI ist also umso “besser”, “genauer”, “menschenähnlicher” oder “intelligenter”, je größer und/oder valider ihr Datenbestand ist. 

 

Stichwort:
Datenbestand: Woher bekommen die KIs ihre Daten?

Arbeitsblatt

KI lässt sich leicht in die Irre führen | DimensionRalph

Videobeschreibung

Das Kurzvideo von Quarks zeigt am Beispiel der Schleie wie KI-Bildgeneration  funktioniert und welche Unlogiken dabei auftreten. [Länge: 0:57 Min]

Aktivität: KI-Inhalte erkennen

Mit dem Spiel “Which face is real?" soll herausgefunden werden, welches von 2 Bildern KI-generiert ist und welches ein echtes Foto. Dabei sollen die Spielenden nicht nur das echte Foto erkennen sondern auch die Merkmale benennen, woran sie es erkannt haben. In dem Beispiel sieht man, worauf man achten muss.

Lernziel: 
KIs haben manchmal Probleme beim Erkennen menschlicher Muster (z.B. Haare von dünnem Brillengestell unterscheiden, Schneidezähne von Eckzähnen) oder Hintergründen (oftmals nur zufällig wirkende Farbmuster, keine Schriftzüge im Hintergrund). Auch bei künstlich erstellten Bildern oft keine weiteren Personen im Bild, da die KI nur ihre “Aufgabe” genau einen Kopf zu erstellen erfüllt hat.

Stichwort: Quantifizierung
Menschen werden beim maschinellen Erfassen zu zähl- und messbaren “Dingen” degradiert. Individuelle Merkmale oder Wesenszüge können von Maschinen nicht immer richtig gedeutet werden oder - das stellt ein Problem dar - werden durch die Programmiervorgaben in eine bestimmt Richtung interpretiert.

Hier Spielen

Woran scheitern KIs (noch)?

Why AI struggles with Hands - Warum KI Probleme mit Händen hat

KIs machen manchmal Fehler, bei denen Menschen nur den Kopf schütteln können. Gerade in der Anfangszeit hatten Bildgeneratoren wie Staple Diffusion oder DallE große Probleme, Hände und Augen richtig darzustellen. Manchmal waren es zu viele Finder oder sie knickten seltsam unnatürlich ab. Ganz problematisch war auch die Darstellung von Schrift, z.B. wenn jemand etwas an eine Tafel schreibt. 

Woran liegt das? Wir haben bisher erfahren, wie KIs lernen, nämlich durch vergleichen mit Mustern in ihrem Datenbestand. Eine KI vergleicht also Fotos von Händen und errechnet daraus neue Bilder von Händen. Die Funktionsweise einer Hand, die Bewegungen beim Greifen, oder auch die genaue Anzahl an Fingern kann die KI aus Fotos und selbst aus Videos nur schwer erlernen. 

Mittlerweile werden die KIs aber besser, was insbesondere daran liegt, dass seit der Öffnung von ChatGPT und anderen Diensten in 2023 die Menge an Vergleichsdaten in den Datenbanken der KIs sehr stark angewachsen ist. Wodurch? Das haben alle die Nutzerinne und Nutzer der Dienste den Anbietern freiwillig und kostenlos zur Verfügung gestellt, indem sie die Dienste genutzt haben.

 

Vertiefung: In dem Video auf der Linken Seite wird nochmal genauer erklärt, warum KIs manchmal “dumme” Fehler machen. Da das Video auf Englisch mit Untertiteln ist, eignet sich der Einsatz in höheren Klassen. [Länge: 9:57 Min]

Kiosk: News zum Thema

News-Bezug

Künstler-Legenden beschweren sich über Diebstahl
https://youngdata.de/n/ki-kuenstler-legenden-beschweren-sich-ueber-diebstahl

 

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