Smartwatches und Fitness-Tracker sind total im Trend – stylisch und praktisch zugleich. Anders als Handys trägt man sie direkt am Körper, damit sie ständig Gesundheits- und Fitnessdaten tracken. Aber wohin gehen diese ganzen Daten eigentlich?
Gesünder leben – aber um welchen Preis?
Viele Menschen nutzen im Alltag Wearables wie Smartwatches, Fitness-Tracker oder smarte Ringe, um ihren Körper zu überwachen. Schritte zählen, Schlaf checken, Puls messen: alles easy per Wearable. Laut einer Studie des Branchenverbands Bitkom halten 72 % der Deutschen das für sinnvoll, weil dadurch Krankheiten früh erkannt werden können. 66 % finden, dass Wearables helfen, gesünder zu leben. Die Risiken werden eher gering eingeschätzt: Nur rund ein Viertel sorgen sich beim Tragen smarter Kleidungsstücke und Accessoires um die Sicherheit der eigenen Gesundheitsdaten. Ist das sinnvoll?
Was dein Wearable über dich weiß
Wearables sammeln viele Daten über deinen Körper und Alltag: Schritte, Herzfrequenz, Schlaf, Kalorienverbrauch oder Blutsauerstoff. Auch deine mentale Gesundheit kann getrackt werden – zum Beispiel über deinen Stresslevel oder deine Stimmung. Manche Geräte erkennen sogar, ob du gehst, sitzt oder gerade Sport machst. Auch GPS-Daten können erfasst werden – so entsteht ein genaues Bewegungsprofil. Über passende Apps lassen sich oft weitere Geräte wie smarte Waagen verbinden, die dein Gewicht tracken. So bekommst du einen guten Überblick über deinen Körper – doch diese Daten verraten auch einiges über dich und dein Verhalten. Mehr, als dir vielleicht lieb ist.
Wer bekommt deine Daten?
Deine Gesundheitsdaten landen nicht nur auf deinem Handy. Hersteller speichern sie, um ihre Produkte zu verbessern. Krankenkassen wollen wissen, wie fit du lebst – manchmal gibt es dafür sogar Geld. Auch Forschende nutzen die Daten für Studien. Das klingt erst mal sinnvoll, kann aber auch Probleme mit sich bringen: Was, wenn deine Daten später mal gegen dich verwendet werden – etwa bei der Jobsuche oder beim Abschluss einer Versicherung? Was, wenn durch ein Datenleck deine Gesundheitsdaten öffentlich im Netz stehen? Das Internet vergisst bekanntlich nicht. Möchtest du wirklich, dass dein späterer Arbeitgeber weiß, wie du dich mit 16 gefühlt hast?
Was kannst du machen?
Mit ein paar einfachen Tricks kannst du besser auf deine Gesundheitsdaten achten. Hier kommen fünf Tipps, die du safe umsetzen kannst:
App-Berechtigungen checken: Schau dir an, welche Daten die App wirklich braucht – und schalte aus, was unnötig ist. Muss die App echt deinen Standort kennen?
Anbieter bewusst wählen: Setze auf Hersteller aus Ländern mit hohem Datenschutz. Billig klingt gut, aber am Ende zahlst du mit deinen Daten.
Nicht alles verbinden: Du musst nicht jedes Gerät koppeln. Weniger ist manchmal mehr – vor allem bei sensiblen Infos wie Schlaf oder Stresslevel.
Nicht alles teilen: Die Krankenkasse will deine Schritte und bietet Rabatt? Überleg es dir gut. Du weißt nie, wofür die Daten später mal genutzt werden könnten.
AGBs (wenigstens grob) checken: Ja, nervig – aber lies zumindest, an wen deine Daten weitergegeben werden. Und ob sie auf Servern außerhalb der EU landen.
Noch ausführlichere Infos und Tipps für den Umgang mit Wearables bietet das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik. Ein Blick darauf lohnt sich.
Mehr Infos zu Wearables unter:
BSI
Klick-Safe
handysektor