Falsche Entscheidung? - Wo Datenschutz schützt!

Einmal den Haken an der falschen Stelle gesetzt – und zack, brennt die Hütte. Wenn Datenschutz auf die leichte Schulter genommen wird, kann das zu ernsthaften Konsequenzen IRL führen. Glaubst du nicht? Hier sind drei Beispiele.

 

Wenn Daten zum Problem werden

Datenschutz betrifft dich nicht? Was passiert eigentlich, wenn du oder Firmen, denen du vertraust, deine Infos nicht richtig schützen? Sind Daten einmal in falsche Hände gelangt, bekommt man sie meist nicht zurück. Plötzlich weiß die halbe Welt, wo du gestern feiern warst, wie dein Kuscheltier hieß oder wann du Geburtstag hast. Das kann schnell peinlich, teuer oder sogar gefährlich werden.

Geburtstagsfeier für alle

Eigentlich wollte Thessa K. nur ihren 16. Geburtstag feiern – am Ende flogen Bierflaschen und Feuerwerkskörper, eine Reiterstaffel musste für Ordnung sorgen, es gab elf Festnahmen und ein Gartenhaus ging in Flammen auf. Die Hamburger Gymnasiastin hatte im Frühjahr 2011 auf Facebook zu einer kleinen Party in ihrem Elternhaus eingeladen. Leider hatte sie die privat gedachte Feier als öffentliches Event markiert. Statt ihrer besten Freund:innen lädt Thessa damit ganz Facebook ein – und das Netz nimmt dankend an. Die Familie ändert zwar schnell noch die Privatsphäre-Einstellungen, aber da ist es schon zu spät. Rund 10.000 ungebetene Gäste kündigen sich an, am Tag selbst tanzen 1.600 Menschen eine Polonaise im Hamburger Hauptbahnhof und laufen dann zum Haus der Familie. Die Gastgeberin war zuvor zu ihren Großeltern geflohen.

Kinderspielzeug wird zum Spion

Die Firma VTech aus Hongkong stellt Lernspielzeug für Kinder bis etwa 10 Jahre her. Vielleicht hattest du auch eine smarte Kinderuhr, eine Kamera oder ein Lerntablet der Marke in deinem Kinderzimmer? 2015 kam es zu einem riesigen Datenleck: Mehr als 10 Millionen Profile von Kindern und Eltern weltweit waren betroffen, da VTech nur unzureichend in den Schutz der persönlichen Daten investiert hatte. Name, Geschlecht, Geburtstag der Kinder sowie E-Mail-Adressen, Passwörter und App-Downloads waren frei zugänglich. 

In den USA kam es zwei Jahre später zu einem ähnlichen Vorfall: dabei standen sogar private Sprachnachrichten von Kindern und Großeltern plötzlich frei im Netz. Die Plüschfiguren der Firma CloudPets waren nämlich mit einem Mikrofon ausgestattet, aber nicht entsprechend gesichert.

Datenleck in der Kita (2024)

Die App „Stay Informed“ wird in über 10.000 Kitas und Schulen eingesetzt. Das Personal soll damit Abläufe vereinfachen, Eltern können ihr Kind krankmelden, alles läuft digital. Klingt gut? Aber nur, wenn man auf die Daten richtig aufpasst. Schließlich werden hier sensible Informationen gespeichert. 2024 kam es zu einem Datenleck, bei dem solche Daten in fremde Hände gelangt sind: sogar Fotos und Videos von Kindern und Eltern waren betroffen, schreibt die Stadt Balingen. In einigen Fällen landeten Postadressen, Handynummern und E-Mails von Elternvertretungen in fremden Händen. Grund war eine Fehlkonfiguration auf den Servern der Firma – so einfach kann das gehen.

Spannende Links:
Heise.de | Datenleck bei Spielzeug-Firma VTech größer als gedacht
Datenschutzberater NRW | Datenpanne bei KITA-APP – Über 11.000 Einrichtungen in ganz Deutschland betroffen