Social Media als Instrument der Politik
Die Social Media werden nicht nur für normale Diskussionen und Kampagnen genutzt, sondern auch, um Wählende absichtlich zu beeinflussen und Wahlergebnisse zu manipulieren. Es gibt bereits zahlreiche Beispiele, die deutlich machen, wie mächtig diese Plattformen sein können.
Wie Social Media Wahlen beeinflussen
Social Media sind mittlerweile wie ein riesiger digitaler Schulhof. Hier tauschen wir Infos aus, diskutieren und bilden uns Meinungen – auch zu politischen Themen. Und jetzt kommt das Problem: Manche Leute nutzen diese Plattformen, um Wahlen zu manipulieren. Sie verbreiten Fake News, generieren täuschend echte Deepfakes, erstellen Fake-Accounts um Zugehörigkeit vortäuschen oder lassen Bots massenhaft bestimmte Nachrichten teilen.
Plattformen wie Facebook, X, Insta und TikTok bieten nicht nur viele Informationen, sondern ermöglichen es auch, gezielte Botschaften an bestimmte Wählergruppen zu senden. Diese personalisierten Nachrichten können die politische Meinungsbildung stark beeinflussen, besonders durch die Schaffung von Echokammern und Filterblasen, in denen du hauptsächlich Inhalte siehst, die deine eigenen Ansichten bestätigen, bis hin sogar radikalisieren.
Beeinflussung geht nur mit Informationen über dich
Stell dir vor, deine Lieblingsband bringt ein neues Album raus. Auf einmal siehst du überall Werbung dafür – in deinem Instagram-Feed, auf TikTok, sogar in den Spotify-Playlists deiner Freunde. So ähnlich läuft das auch bei Wahlen ab, nur dass es da um Politik statt um Musik geht. Jetzt wird's persönlich: jedes Mal, wenn du etwas likest, kommentierst oder auch nur anschaust, werden Daten von dir erhoben und gespeichert. Die Plattformen sammeln jede Menge Daten über dich – von Likes bis zu Standortinformationen. Diese Daten sind ziemlich wertvoll und liefern ein ziemlich genaues Bild von dir. Sie werden genutzt, um herauszufinden, was dich interessiert, was dich aufregt und was dich begeistert. Das Ganze ist wie ein großes Puzzle. So entsteht nach und nach ein großes Bild aus vielen kleinen Infos über dich. Dieses Bild nutzen dann einige, um dich gezielt zu beeinflussen – ohne dass du es merkst. So können sie dir dann ganz gezielt politische Botschaften zeigen, die dich besonders ansprechen sollen.
Jeder bekommt die Wahlwerbung, die er sehen will
Mal angenommen, du bist ein großer Umweltschützer. Auf einmal siehst du überall politische Beiträge von Parteien, die sich für den Klimaschutz stark macht. Das klingt doch erst einmal gut, oder?
Anderen Menschen bekommen ganz andere Inhalte zu sehen, die unter Umständen deinen Überzeugungen widersprechen. So gewinnt jeder für sich den Eindruck, die Parteien vertreten genau deine Interessen. Und natürlich steigt so die Bereitschaft, diese zu wählen. Mithilfe der personenbezogenen Daten können politische Akteure ihre Botschaften ganz genau auf einzelne Wählergruppen oder sogar einzelne Personen zuschneiden. So kann es passieren, dass verschiedene Wählergruppen völlig unterschiedliche politische Realitäten präsentiert bekommen. Wie das Ganze genauer funktioniert kann man hier nachlesen: bpb.de | Rechtsextreme Strategien in den Sozialen Medien oder netzpolitik.org |
Gefahr für die Demokratie
Die Nutzung dieser Daten wirft ernsthafte Fragen auf. Oft werden wir ohne unser Wissen zum Ziel personalisierter Werbung. Das klingt doch ziemlich heftig, oder? Aber keine Panik! Denn je mehr wir darüber wissen, desto besser können wir uns wehren und dafür sorgen, dass Wahlen fair bleiben – auch in der digitalen Welt!
Wahlen sind im Moment ein großes Thema, wie du bestimmt mitbekommst. Wir hatten gerade erst die Europawahl und in wenigen Wochen stehen schon die nächsten Landtagswahlen an. Wie Wahlen und Daten zusammen hängen, das wollen wir dir in einem neuen Themenbereich etwas genauer erklären.Klicke hier um zum Thema Wahlen zu kommen.