Bundestagswahl 2025 - Alle Gefahren, denen du begegnen kannst

Am 23.02.2025 steht die Bundestagswahl an. Der Wahlkampf ist schon in vollem Gange. Längst beschränkt er sich auch nicht mehr auf Plakate in den Straßen und Rededuelle im Fernsehen. Social Media ist Teil der politischen Meinungsbildung geworden. Umso wichtiger ist es, die Hintergründe zu kennen. Hier also ein paar Methoden und Tipps, damit auch du sicher durch die Wahl kommst.

Vor allem, wenn du Erstwähler bist, bist du besonders interessant für die Parteien, um dich als Stammwähler zu gewinnen. Vielleicht bekommst du schon seit einigen Wochen Werbungen von verschiedensten Parteien geschaltet. All das kann durch Daten nachvollzogen werden. Wer deine Daten wie nutzt, um deine Entscheidung am 23.02. zu beeinflussen oder gar zu manipulieren, erfährst du in diesem Artikel.

Microtargeting

 

Mit der Entstehung von Social Media hat sich auch die Werbebranche stark verändert. Anstelle von Abo-Verkäufen ist Werbung die Nummer 1 der Einnahmequellen im Internet. Das ist vor allem so lukrativ, weil es Microtargeting gibt. Dieses System an Algorithmen ist in der Lage, mit dem Abgleichen von Milliarden an Nutzerdaten genau angepasste Werbung zu schalten. 

Dass das Ganze auch für politische Werbung möglich ist, steht da natürlich außer Frage. Bei kommerzieller Werbung für Produkte wird nur dein eigenes Kaufverhalten beeinflusst. Das Problem bei politischer Werbung hingegen ist, dass deine Entscheidung am Ende die ganze Gesellschaft betrifft. Außerdem ist vor allem Werbung erfolgreich, die Streitfragen übermäßig emotionalisiert und einfache Lösungen verspricht. Das liegt teils an den Algorithmen und an unserer Funktionsweise als Menschen. Das Potential für effektive Manipulation der Wähler:innen ist also ziemlich hoch, denn die Werbung ist perfekt an uns angepasst.

In der EU wird derzeit schon an Regulierungen und Verboten zum Microtargeting politischer Werbung gearbeitet.

Microtargeting wird meist von den Werbetreibenden in Auftrag gegeben. Aber auch der Betreiber kann einen Einfluss darauf haben. Das beste Beispiel ist TikTok. Seit einigen Jahren wird TikTok in verschiedensten Wahlen der Einflussnahme und Manipulation beschuldigt. Zuletzt in Rumänien, was zu einer Wiederholung der Wahl führte. Für die These spricht TikToks Verbindung zur chinesischen Regierung. Somit haben sie Zugriff auf alle möglichen Daten und können auch die Algorithmen manipulieren, was bestimmte Parteien bevorzugt.

Hier findest du mehr zu Microtargeting:
youngdata.de
medienanstalt-nrw.de
bpb.de

Fake News und Deep Fakes

 

Neben gezielter Werbung und Beeinflussung über Algorithmen ist noch ein anderes Gebiet bedroht: Die Wahrheit. Die Beiträge mit Falschinformation und gefälschten Videos häufen sich extrem. Einer der Trendsetter für dieses Verhalten ist Donald Trump. Mit seiner “Free Speech”-Bewegung werden Lügen Tür und Tor geöffnet. Dazu kommt der technische Fortschritt der KI. Die Qualität von KI-generierten Videos steigt an, sodass man gefälschte Bilder oder Videos kaum noch erkennen kann. Besonders gefährlich sind “Deep Fakes”: KI-Videos oder Bilder, die eine bestimmte Person, wie zum Beispiel Politiker, genau nachstellen können. Der Ersteller des Videos kann so also seinen Zielpolitiker im Video alles sagen lassen. Dadurch können glaubwürdige Fälschungen entstehen, die die Wahl maßgeblich beeinflussen können. 

Hier findest du mehr zu Deep Fakes und Fake News:
bundesregierung.de
bpb.de
bsi.bund.de

Hinweis: Am 11.02. ist Safer Internet Day! Dieses Jahr besonders zum Thema “Keine Likes für Lügen!” Wenn du dich dafür interessierst gibt es hier eine Liste mit Veranstaltungen und Materialien auf klicksafe.de

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