Mit der Entstehung von Social Media hat sich auch die Werbebranche stark verändert. Anstelle von Abo-Verkäufen ist Werbung die Nummer 1 der Einnahmequellen im Internet. Das ist vor allem so lukrativ, weil es Microtargeting gibt. Dieses System an Algorithmen ist in der Lage, mit dem Abgleichen von Milliarden an Nutzerdaten genau angepasste Werbung zu schalten.
Dass das Ganze auch für politische Werbung möglich ist, steht da natürlich außer Frage. Bei kommerzieller Werbung für Produkte wird nur dein eigenes Kaufverhalten beeinflusst. Das Problem bei politischer Werbung hingegen ist, dass deine Entscheidung am Ende die ganze Gesellschaft betrifft. Außerdem ist vor allem Werbung erfolgreich, die Streitfragen übermäßig emotionalisiert und einfache Lösungen verspricht. Das liegt teils an den Algorithmen und an unserer Funktionsweise als Menschen. Das Potential für effektive Manipulation der Wähler:innen ist also ziemlich hoch, denn die Werbung ist perfekt an uns angepasst.
In der EU wird derzeit schon an Regulierungen und Verboten zum Microtargeting politischer Werbung gearbeitet.
Microtargeting wird meist von den Werbetreibenden in Auftrag gegeben. Aber auch der Betreiber kann einen Einfluss darauf haben. Das beste Beispiel ist TikTok. Seit einigen Jahren wird TikTok in verschiedensten Wahlen der Einflussnahme und Manipulation beschuldigt. Zuletzt in Rumänien, was zu einer Wiederholung der Wahl führte. Für die These spricht TikToks Verbindung zur chinesischen Regierung. Somit haben sie Zugriff auf alle möglichen Daten und können auch die Algorithmen manipulieren, was bestimmte Parteien bevorzugt.
Hier findest du mehr zu Microtargeting:
youngdata.de
medienanstalt-nrw.de
bpb.de