Was sind Geodaten?

Geodaten sind alle Daten, die einen Ort genau bestimmen. Wenn ein Grundstück vermessen oder eine Straße geplant wird, muss über Geodaten die Position genau bestimmt werden. Das Interesse an Geodaten ist groß. Denn so können Hausversicherungen zum Beispiel erkennen, welche Häuser von Hochwasser bedroht sind.

 

Geodaten dürfen aber nicht mit direktem Personenbezug verarbeitet werden. So soll vermieden werden, dass Menschen, die in einem problematischen Stadtteil wohnen, keine Versicherung oder kein Darlehen bekommen.

 

Welche Rolle spielen Satellitennavigationssysteme?

Geodaten gab es schon immer. Durch die Nutzung von Satelliten kann nun aber nahezu jeder Ort auf unserer Erde sehr genau bestimmt werden. Dies hilft Schiffen auf dem Ozean und Flugzeugen am Himmel, stets die richtige Route zu finden.

Auch wenn du zu Fuß, mit dem Fahrrad oder dem Auto unterwegs ist, können Navigationsgeräte über die Verbindung mit den Satelliten ermitteln, wo du dich gerade befindest. Da in den Navigationskarten (von zum Beispiel Google Maps) die Geodaten (Straßen, Hausnummern oder wichtige Gebäude) hinterlegt sind, hilft dir die Satellitenverbindung, den richtigen Weg zu finden.

 

Was ist GPS?

Das bekannteste Navigationssystem ist GPS (Global Positioning System, in Deutsch: weltweites Positionierungssystem). Ursprünglich wurde GPS in den USA für militärische Zwecke entwickelt. Seit dem Jahr 2000 steht es auch zur zivilen Nutzung zur Verfügung. GPS ist seitdem als das weltweit wichtigste Ortungsverfahren etabliert und wird in Navigationssystemen weitverbreitet genutzt.

Wenn du also deinen Standortbutton an deinem Smartphone klickst, wirst du mit hoher Wahrscheinlichkeit mit GPS verbunden.

 

Warum ist das für uns interessant?

GPS kann GPS-Geräte wie dein Smartphone sehr genau orten. Abweichungen können zum Teil weniger als 10 Metern betragen. Damit kann GPS über die Geodaten sehr genau verfolgen, wo du dich aufhältst oder aufgehalten hast.

Problematisch wird das dann, wenn diese Geodaten mit deinen persönlichen Daten („personenbezogenen Daten“) verknüpft werden. Damit kann von dir ein persönliches Bewegungsprofil erstellt werden.

Der bekannteste Kartendienst ist Google Maps. Wie du an vielen anderen Stellen hier lesen kannst, sammelt Google eine ganze Reihe von Informationen über dich. So lieferst du unbewusst noch genauere Informationen, die Google dann wieder auswerten und für eigene Zwecke verwenden kann.

Auch bei anderen Diensten wie Google Earth oder Google Streetview könnten Personen eindeutig identifiziert werden, was dem Datenschutz widerspricht.

 

Wie werden meine Positionsdaten übertragen?

Wenn du ein GPS-fähiges Endgerät hast (Smartphone, Smartwatch oder anderes) ist es so, dass es lediglich GPS-Daten empfängt.

Deine eigenen Geodaten werden erst gesendet, wenn du die mobilen Daten aktiviert oder eine andere Verbindung zum Internet aufgebaut hast, wie zum Beispiel mit WLAN.

 

Gibt es GPS-Alternativen?

GPS ist ein US-amerikanisches System. Keine andere Nation hat Zugriff auf das Satellitensystem. So könnten die USA aus politischen Gründen das GPS-Signal verzerren oder für eine unbestimmte Zeit in einigen Gebieten auf der Welt das Signal abschalten. So ist es bereits im Irak-Krieg und anderen politischen Konflikten geschehen.

Diese Abhängigkeit von dem amerikanischen Dienst hat verschiedene Länder dazu bewogen, eigene Navigationssatellitensysteme aufzubauen.

So zum Beispiel:

  • Beidou (China)
  • Glonass (Russland)
  • IRNSS bzw. GINS (Indien)
  • QZSS (Japan)

Auch Europa betreibt mit Galileo ein eigenes Satellitennavigationssystem, das eine noch genauere Ortung als beim GPS zulässt. Das Ziel ist eine weltweite Genauigkeit von wenigen Zentimetern.