Sind Deepfakes immer schlecht?
Nein. Deepfakes können lustig sein. Putin tanzt mit steifem Rücken Fortnite- Tänze? Objektiv lustig. Trump verspeist einen Hamburger im Oval Office? Wir haben geschmunzelt. Der Face Swap”-Filter verwandelt dich in Harry Styles oder die Eiskönigin? Die Freunde biegen sich immer noch vor Lachen. Du wirst vermutlich auch schon solche Videos gesehen, geteilt oder sogar erstellt haben. Wenn alle wissen, dass es sich dabei um einen Scherz handelt, scheint das erst einmal unproblematisch. Lies weiter, um zu sehen, ob das stimmt!
Heiligt der Zweck die Mittel?
Die Filmindustrie nutzt schon seit einiger Zeit Deepfake-Technologie: Disney hat in “Rogue One” Prinzessin Leia wieder zum Leben erweckt oder Luke Skywalker in “the Mandalorian” digital verjüngt. In Florida begrüßt ein wieder zum Leben erweckter Salvador Dalí die Besucher einer Kunstausstellung auf ganz persönliche Art. Dank Deepfake-Technologie konnte David Beckham in neun Sprachen für eine Anti-Malaria-Kampagne werben. Man kann Deepfakes also auch für sinnvolle Zwecke nutzen. Doch selbst dann bleibt die Frage: Ist es moralisch vertretbar, Menschen digital zu „verfälschen“, wenn die Absicht dahinter gut ist?
Brauchen wir neue Regeln?
Deepfakes können ernsthafte moralische und praktische Probleme verursachen. Was es bedeutet, wenn gefälschte Videos die Nachrichten beeinflussen, zeigt unser Artikel zu Deepfakes in den Medien. Wer selbst von Deepfake-Pornografie betroffen ist oder war, denkt anders über den Unterhaltungswert solcher Videos nach. Unser Grundgesetz sagt im ersten Artikel: Die Würde des Menschen ist unantastbar. Das muss auch für Deepfakes gelten. Würde es helfen, wenn Deepfakes immer klar gekennzeichnet werden müssten?
Checkliste: Deepfakes und du
Um dich vor Deepfakes zu schützen, kannst du folgende Maßnahmen
ergreifen:
- Privatsphäre-Einstellungen: Pass auf, dass deine Profile auf Social-Media nicht öffentlich zugänglich sind.
- Weniger persönliche Bilder teilen: Je weniger Material verfügbar ist, desto schwieriger ist es, Deepfakes zu erstellen.
- Misstrauisch sein: Wenn ein Video oder Bild ungewöhnlich erscheint, recherchiere selbst, ob es echt ist.
- Technische Hilfsmittel: Es gibt Software, die dir helfen kann, Deepfakes zu erkennen.
- Bei Verdacht Hilfe suchen: Wende dich im Zweifel an Vertrauenspersonen, Lehrkräfte oder Beratungsstellen.
Weitere interessante Link zu diesem Thema:
Deepfakes: Betroffene durch KUG & DSGVO genügend
geschützt? - dr-datenschutz.de
Anständige Deepfakes? Neues Paper zu ethischen
Überlegungen professioneller Deepfake-
Entwickler:innen - uni-tuebingen.de