Der Papst in der Designerjacke oder Donald Trump bei seiner Festnahme – diese Bilder hast Du sicherlich schon im Fernsehen oder auf Social Media Kanälen gesehen und Dich vielleicht auch gefragt, ob das wirklich sein kann. Tatsächlich handelt es sich hierbei um sogenannte Deepfakes. Wörtlich übersetzt heißt das „tiefe Fälschungen“, aber was kann man sich darunter vorstellen?
Wir sprechen von Deepfakes, wenn wir es mit Foto-, Video- oder Sprachaufnahmen zu tun haben, die entweder verändert oder künstlich erstellt wurden. Konkret bedeutet das, dass Dir in den Medien Deepfakes überall begegnen können – sowohl in den klassischen Medien wie Fernsehen und Radio als auch auf Social Media wie Instagram, TikTok oder youtube. Und es gibt sehr vielfältige Beispiele!
Das Bild des ehemaligen Papst, aber auch ein Video, das vermeintlich den ehemaligen US-Präsidenten Barack Obama zeigt und das bereits im Jahr 2018 entstand, zeigen eindringlich, was Deepfakes alles sein können, und auch, was sie beim Betrachten auslösen können. Du hast sicherlich kurz gezögert oder auch vielleicht angenommen, dass das Papstfoto echt ist. Das ist tatsächlich sehr vielen so gegangen, auch seriösen Medien.
Und das macht Deepfakes so gefährlich und mächtig. Der Begriff Deepfake geht aus dem Begriff deep learning hervor: Das ist das, was beim Erstellen von Deepfakes passiert, nämlich „tiefes Lernen“ – ein intensiver und komplexer Prozess, in dem mindestens zwei neuronale Netzwerke kombiniert und mit vorhandenen Daten, wie zum Beispiel Videos bekannter Personen, trainiert werden. Da es von Politiker:innen oder anderen berühmten Persönlichkeiten Unmengen an verfügbarem Bild-, Ton- und Videomaterial gibt, sehen die Ergebnisse des deep learning so täuschend echt aus. Und sobald man ein Video oder ein Bild gesehen hat, ist es gar nicht so einfach, das Gesehene wieder aus dem Kopf zu bekommen und sich klar zu machen, dass es sich hier möglicherweise um ein Deepfake handelt.
So können Deepfakes Deine Meinungen und Deine Entscheidungen beeinflussen – auch bei wichtigen Entscheidungen wie Wahlen oder bei Kaufentscheidungen. Dabei wird es immer schwieriger, Deepfakes zu erkennen, weil die Technik immer besser wird. Mittels verschiedener Apps können problemlos Deepfakes angefertigt werden, es ist keine besondere Qualifikation der Nutzer:innen hierfür notwendig. Das heißt, dass die Technologie für alle zugänglich ist und so jede oder jeder Deepfakes erstellen kann. Es ist also sehr wahrscheinlich, dass Du es in Zukunft immer öfter mit Fake News zu tun haben wirst, die mit Deepfakes arbeiten. Sehe Dir daher die Nachrichten, die Du konsumierst, immer genau an und überprüfe sie über die Kanäle seriöser Medien auf ihre Echtheit und ihren Wahrheitsgehalt, damit Deine Informationsquellen echt und verlässlich bleiben können.
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